Sanfte Hirnstimulation für zu Hause: tDCS

In der aktuellen Ausgabe von "Gehirn & Geist“ gibt es einen Artikel zur Depressionsbehandlung mit Hilfe der transkraniellen Gleichstromstimulation (tDCS). Die Methode ist unkompliziert, schmerzfrei und gut verträglich. Sie kann sogar bequem im eigenen Wohnzimmer angewendet werden.

 
 

Eine neue internationale Studie zeigt: Menschen mit mittelgradigen Depressionen profitierten spürbar von einer 10-wöchigen Anwendung – mehr als jene, die nur eine Scheinbehandlung erhielten. Die Ergebnisse machen vielen Betroffenen Hoffnung, gerade wenn andere Therapien nicht ausreichen oder gut vertragen werden.

Was passiert dabei genau? Über zwei kleine Elektroden wird ein schwacher Strom durch das Gehirn geleitet. Dieser soll bestimmte Hirnregionen aktivieren, die bei Depression oft weniger aktiv sind. Die Behandlung dauert jeweils etwa 30 Minuten und wird mehrmals pro Woche durchgeführt.

Trotz dieser positiven Signale ist die Studienlage noch uneinheitlich. Einige Untersuchungen zeigten keine Wirkung, besonders bei schweren oder therapieresistenten Depressionen. Fachleute vermuten: Die Wirksamkeit hängt stark vom Einzelfall ab – etwa vom Krankheitsverlauf, der Platzierung der Elektroden oder vom Zustand des Gehirns während der Anwendung.

Wichtig zu wissen: Verschiedene tDCS-Gerät sind in der EU als sicheres Medizinprodukt zugelassen, werden aber bislang nicht regulär von der Krankenkasse übernommen. Wer die Methode ausprobieren möchte, sollte dies am besten in Rücksprache mit einem Arzt, einer Ärztin tun – oder im Rahmen einer Studie.

Fazit des Artikels: tDCS ist kein Wundermittel, aber eine vielversprechende Ergänzung – besonders für Menschen, die neue Wege im Umgang mit ihrer Depression suchen. Sanfte Hirnstimulation könnte ein wertvoller Baustein in der persönlichen Behandlung werden.